Ulrich F. Zwygart

Burnout – muss nicht sein

Burnout ist eine psychische Erkrankung, hervorgerufen durch ein Übermass an Stress. Ungefähr jeder Dritte leidet unter Stress, und die Zahl der aufgrund eines Burnouts ausfallenden Mitarbeiter ist in den letzten Jahren ständig gestiegen. Immer mehr Arbeitnehmer fühlen sich überfordert, leiden unter wiederkehrenden Angstgefühlen, mangelnder Wertschätzung, dem Gefühl, ausgeliefert zu sein und die Kontrolle zu verlieren. Burnout ist eine moderne Seuche, die nicht als «Krankheit der Schwachen» belächelt werden darf, sondern Ernst zu nehmen ist. Was können wir tun? – Erstens geht es um die Unternehmenskultur, das Arbeitsklima. Chefs müssen sich folgende Fragen stellen: Werden unsere Mitarbeitenden mit Anstand behandelt? Können sie sich bei Konflikten an ihre Vorgesetzten oder an eine unabhängige Stelle im Personalwesen wenden? Werden ihre Anliegen Ernst genommen? Arbeiten Menschen gerne bei uns? Haben wir günstige Arbeitsbedingungen geschaffen? Damit mich die Leser richtig verstehen: Unternehmen müssen Gewinne erzielen und Leistungen von Mitarbeitenden einfordern. Führung heisst «Ziele mit Menschen erreichen“. Es geht also nicht ohne Mitarbeitende; sie sind so zu führen, dass sie leisten können und nicht krankheitshalber ausfallen. Gesunde, arbeitsfähige und –willige Arbeitnehmer sind im Interesse der Firma. Zweitens ist jeder Mensch gegenüber sich selber und seinem privaten und beruflichen Umfeld verantwortlich. Damit sind abwechslungsreiche Ernährung, Bewegung, sieben Stunden Schlaf pro Tag und Pflege der sozialen Kontakte angesprochen. Gefordert sind persönliche Planung und Selbstdisziplin. Ja, Disziplin: Zu sich selber Sorge tragen («ich bin es wert, dass ich Gutes für mich tue»), im Umgang mit Drogen, zum Beispiel mit Alkohol oder Medikamenten, verantwortungsbewusst handeln, auch «nein» sagen, wenn die (Arbeits-)Last zu gross wird. Fazit: Der Arbeitgeber und das Individuum sorgen für gesunde Rahmenbedingungen und tragen präventiv dazu bei, Burnouts zu vermeiden.